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Liebhaber des gesunden Lebens, gesunder Umwelt, der Biene und der Imkerei

Imkerei ist in Slowenien eine traditionelle landwirtschaftliche Tätigkeit. Schon vor mehr als 230 Jahren hat der erste slowenische Imker Lehrer in der wiener Monarchie, Anton Janša (1734.1773), das Wissen der Imkerei der Welt vorgestellt. 100 Jahre später wurde die Bienenart Apis mellifera carnica in diesem Gebiet und später auf der ganzen Welt berühmt. In den letzten Jahren setzte sich die Imkerei als eine gleichwertige wirtschaftliche Tätigkeit durch. Slowenien hat bei den Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union die Möglichkeit bekommen, sich mit der nationalen Gesetzgebung die Vermarktung von hochwertigen Bienenprodukten zu sichern und so die heimische Krainer Biene unter Naturschutz zu stellen. Die Bienen sind noch immer gleichmäßig in ganz Slowenien angesiedelt. Sie dienen zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichtes. Mit dem Bestäuben von wildwachsenden und gezüchteten Pflanzen tragen sie am meisten zu der Nahrungsmittelproduktion bei. Die internationale wissenschaftliche Öffentlichkeit schreibt dem Bestäuben einen zehn- bis zwanzigmal größeren wirtschaftlichen Stellenwert zu, als den Bienenprodukten selbst. Bienen sind nicht nur für das Bestäuben der Landwirtschaft wichtig, sondern wir verdanken ihnen auch die wunderbare biologische Vielfältigkeit unseres Landes. In Slowenien leben mehr als 22.000 verschiedene Arten von Lebewesen. So zählt es zu einen der naturreichsten Gebiete Europas. Experten sagen, dass man bei Slowenien – auch wegen der Krainer Biene – von einem europäischen biologischen Park sprechen kann. Der slowenische Bienenzüchterverband (ČZS) ist eine vereinseigene, gemeinnützige, fachliche Organisation, die von den Bienenvereinen für die Verwirklichung der gemeinsamen Interessen errichtet wurde. In diesen Verband wurden 2010 203 Bienenvereine und 15 regionale Bienenverbände aufgenommen. Im slowenischen Bienenzüchterverband sind insgesamt 6.809 Imker aus ganz Slowenien. Das durchschnittliche Alter der Imker liegt bei etwa 60 Jahren. Slowenische Imker legen viel Wert auf die Erkennbarkeit. So haben viele Bienenvereine und Bienenverbände ihre eigene Fahne. Die Imker haben einen speziellen Imkeranzug sowie ihre eigene Hymne, die sie verbindet. Jedes Jahr wird der Imkerfeiertag gefeiert, der am Geburtstag von Aton Janša, den 22. Mai, stattfindet. Die Oberbehörde des slowenischen Bienenzüchterverbandes ist der Gemeindeausschuss. die Exekutivbehörde des Verbandes ist der Vorstand, der aus 13 ausgewählten Vertretern aus ganz Slowenien besteht. Der Verein, welcher vom Gemeindeausschuss gewählten Präsidenten geleitet und vertreten wird, hat auch einen Aufsichtsrat, sowie ein Ehrengericht.

Der Slowenische Bienenzüchterverband ist in einem Gebäude in Brdo bei Lukovica stationiert. Das Gebäude ist im Besitz von slowenischen Imkern - Mitglieder des Verbands. Im sogenannten Imkerzentrum Sloweniens gibt es 3 Säle, 5 Büros, Räume für Geschäfte mit Imkerausrüstung und einer Gaststätte mit Unterkunft, die die Imker vermieten.

Die Problematik mit der sich die Imker des Verbandes konfrontieren

Die Imkerei Branche wird immer mehr gefährdet. Im Jahre 2010 gibt es in Slowenien ungefähr 15.000 Bienenvölker.

Im Jahre 2009 haben wir mehrere Verluste der Bienenvölker verzeichnen müssen. Im Durchschnitt haben die Imker 23% der Bienenvölker verloren. Die größten Verluste sind in der Küsten-Karst Region(41%) und in Ljubljana(37%). In unmittelbarer Nähe von Ljubljana, mit deren westlichen Teil, stiegen die Verluste sogar auf fast 50% an. In den letzten 3 Jahren sehen die Verluste der Bienen folgendermaßen aus: 2007 ungefähr 35%, 2008 ungefähr 15% und 2010 ungefähr 25% Verluste. In Slowenien haben wir so fast 100.000 Bienenvölker verloren. Den Verlust von Bienen können wir nicht ganz vermeiden, aber mit einer besseren Kenntnis der Ursachen können wir ihn zumindest verringern. Die Imkerverhältnisse haben sich verändert: die Anwesenheit der Schmarotzer bei den Bienen, intensive Landwirtschaft mit dem Gebrauch von phytopharmazeutischen Mittel, die Klimaänderung und die Umweltverschmutzung hinterlassen ihre Spuren.

Wenn die Zahl unter 100.000 fällt, gibt es nicht mehr genügend Bestäubung und die Erhaltung von örtlichen Bienenarten und ähnlichen wird problematisch. Laut Gesetz dürfen wir in unser Land keine anderen Bienenrassen importieren. Deswegen müssen wir unbedingt für die Erhaltung unserer autochthonen Krainer Biene sorgen. Im Jahre 2009 gab es nur wenige Bienenvergiftungen, weil wir einen Fortschritt, was die Aufklärung der Öffentlichkeit über den Gebrauch von phytopharmazeutischen Mittel betrifft, gemacht haben. Die Gesetzgebung ist schärfer, die Gebrauchskontrollen der phytopharmazeutischen Mittel sind effektiver und die Imker müssen über deren Gebrauch ausgebildet sein. Besonders zu betonen ist, dass der Ablauf der Vergiftungsbenachrichtigung staatlich geregelt und finanziert wird. Der Imker ruft das Benachrichtigungszentrum an. Dieses informiert die Zuständigen über die Vergiftung, welche danach der Ursache auf den Grund gehen. Die Imker haben in den letzten Jahren Schadenersatzzahlungen für den Verlust der Bienen erhalten.

Ein größeres Problem ist das schrittweise Verschwinden von Bienen wegen des Klimawandels, des Gebrauchs zahlreicher Pestiziden, der Varoa Schmarotzer und der Umweltverschmutzung. Gefährlich ist der sogenannte Pestizidencocktail, den wir mit den alkoholischen Cocktails vergleichen können: trinkt man ein Bier, ein Glas Wein oder in Stamper Schnaps, kann man noch ein Fahrzeug lenken. Trinkt man jedoch alles auf einmal, kann man das nicht mehr. Bei den Bienen ist dies ähnlich: die Anreicherung einzelner Pestizide ist minimal, aber das langzeitliche Kombinieren bedeuten für die Bienen den sicheren Tod. Wenn der Lebensabschnitt der Bienen nur 10% kürzer wird, hat dies bereits verheerende Folgen.

Ein weiteres Problem ist der immer größer werdende bürokratische Aufwand, welcher den Imkern auferlegt wird. Man muss sich bewusst sein, dass 90% der Imker in Slowenien bis zu 20 Bienenvölker besitzen. Diese sind wichtig für die Bestäubung. Deswegen müssen wir den Bienen die besten Lebensbedingungen bieten und den Imkern die Imkerei so leicht wie möglich machen.

Der Slowenische Bienenzüchterverband (ČZS) meint, dass es nötig ist, die Biene zu einer bedrohten Tierart zu erklären und, dass alle möglichen Maßnahmen deren Schutzes ergriffen werden sollten. Weil das Jahr 2010 das Jahr der biotischen Diversion ist, meint der Slowenische Bienenzüchterverband, es sei wichtig eine Gesetzgebung zu beschließen, welche das Pflanzen autochthoner Bienenfutterpflanzen fordert. Diese würden den Bienen die nötige Tracht bieten und zugleich würde die farbenfrohe Umwelt und die autochthone Flora erhalten bleiben. Im Bereich der Nutzung bienengefährlicher phytopharmazeutischer Mittel ist es wichtig die Aufsicht über die falsche Nutzung dieser Stoffe zu verschärfen. Zugleich ist es jedoch auch notwendig die finanziellen Mittel für die Studien im Bereich dieser schädlichen Mittel zu erhöhen. Die Öffentlichkeit soll auch über die Bienen und über die Wichtigkeit der Bestäubung aufgeklärt werden, denn ohne Biene gibt es bald keine Nahrung mehr. Zu betonen ist auch, dass die Bienenprodukte sehr gesund und nahrhaft sind.

Die Gesätze die unter Bienenvölker gelten können ein Vorbild für uns sein. Der Respekt, das Zugehörigkeitsgefühl, die Verantwortung für die eigenen und gemeinsamen Aufgaben sind die Grundlagen für ihr Überleben, und für das Überleben der Natur. Je schneller die Menschen das Erkennen desto größer ist die Möglichkeit unsere Welt zu retten.

Boštjan Noč, Präsident des Slowenischen Bienenzüchterverbands (ČZS)

 
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